Zusammenfassung
Einleitung Menschen geben stetig Wärme an die Umgebung ab. Die relative Körperoberfläche korreliert
positiv, der isolierende Anteil an Körperfett negativ mit der Wärmebilanz.
Stand des Wissens Die relative Körperoberfläche kann mithilfe von Körpermasse, Körpergröße oder BMI
hinreichend gut berechnet werden. Unterschiedliche Formeln für Frauen und Männer liefern
bessere Ergebnisse. Der Anteil an Körperfett ist per Bioelektrischer Impedanzanalyse
gut zu erfassen.
Aufgabenstellung und Methoden Wie ändert sich die relative Körperoberfläche bei Zu- oder Abnahme, wie unterscheiden
sich Männer und Frauen und kann die Wärmebilanz mit einer Kenngröße klassifiziert
werden? Dazu werden Probanden/innen vermessen und rechnerisch analysiert. Zudem werden
Männer und Frauen mit demselben BMI rechnerisch miteinander verglichen. Abschließend
wird geprüft, ob sich der Quotient aus relativer Körperoberfläche und Anteil an Körperfett
zur Klassifizierung eignet.
Ergebnisse Untergewichtige Menschen weisen eine größere relative Körperoberfläche bei geringerem
Anteil an Körperfett auf. Sie geben daher mehr Wärme an die Umgebung ab als adipöse
mit geringerer relativer Körperoberfläche bei gleichzeitig größerem Anteil an Körperfett.
Bei Gewichtszunahme nimmt die relative Körperoberfläche signifikant ab, bei Abnahme
umgekehrt. Bei identischem BMI haben Frauen eine signifikant größere Körperoberfläche
als Männer. Der Heat Performance Indicator als Quotient aus Oberfläche und Anteil
an Körperfett kann Individuen zuverlässig thermodynamisch klassifizieren.
Diskussion Die relative Körperoberfläche als innovativer Parameter scheint zusammen mit dem
Anteil an Körperfett dazu geeignet, Individuen hinsichtlich ihrer Wärmebilanz besser
zu beurteilen. Dabei zeigen sich selbstverstärkende Effekte, bei Adipositas durch
geringere Oberfläche bei gleichzeitig mehr Fett, bei Untergewicht durch größere Oberfläche
bei gleichzeitig weniger Fett. Weitere Forschungsarbeiten zur ernährungsmedizinischen
Absicherung sind jedoch erforderlich.
Abstract
Introduction Humans steadily transfer heat to the surroundings. The relative body surface correlates
positive, the fat proportion negative to the heat balance.
State of knowledge Formulae using body mass, body height or BMI allow to estimate the relative body
surface quite well. Different formulae for male and female subjects get better results.
The bioelectrical impedance analysis is well established to measure the fat proportion.
Objectives and methods How does the relative body surface change with gaining or losing weight? Do male
and female subjects differ? Is it possible to classify the individual heat balance
by means of a characteristic value? Male and female subjects are measured and calculatively
analyzed. Finally, the quotient of relative body surface to body fat proportion is
tested for heat transfer classification.
Results Underweight subjects transfer more heat to the surroundings because of their larger
relative body surface and lower fat proportion. Obese subjects transfer less heat
to the surroundings because of their lower relative body surface and higher fat proportion.
With gaining weight the relative body surface significantly decreases, with losing
weight reversely. Female subjects with same BMI show larger relative body surface
compared to male subjects. The Heat Performance Indicator as quotient of relative
body surface to fat proportion is able to classify the thermodynamics of individuals.
Discussion The relative body surface as innovative parameter in combination with the fat proportion
looks appropriate to better evaluate the heat balance of subjects. At the same time,
self-strenghtening effects show up, in case of obesity due to lower relative surface
and more fat, in case of underweight vice versa. However, further research and clinical
field tests performed by nutritional medicine are necessary.
Schlüsselwörter
Wärmebilanz - Körperoberfläche - Untergewicht - Adipositas - Heat Performance Indicator
Keywords
heat balance - body surface - underweight - obesity - heat performance indicator